Der Wittener Weihnachtslauf - alle Jahre wieder am 3. Advent in der Wittener Innenstadt

Auch die Athleten des Triathlon TEAM TG Witten begaben sich an diesem eisig sonnigen 3. Advent auf die Laufstrecke und bezwangen die Bahnhofstraße der Wittener Innenstadt. Ganz gleich ob erster Formtest oder „in jeder Rund einen Becher Glühwein in den Mund“, die Läufer des TTW zeigten sich sehr zufrieden.

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Auf der Strecke über 4,5km liefen Lars Wenzel (15:27min) und Alexander Seuser (15:28min) auf Platz 5 und 6 und waren somit schnellste TTW-Athleten. Nur kurze Zeit später lief Jannis Sturm über die Ziellinie (16:05min) und belegte den 10. Rang in der Gesamtplatzierung. Damit konnten sich alle drei sehr zufrieden zeigen und den Lauf als guten Formtest für die Saisonvorbereitung verbuchen.

Im Hauptlauf des Tages, der sich diesmal über „echte“ 10 Kilometer erstreckte, rannte Johannes Kast als schnellster TTW’ler die Bahnhofstraße hoch und beendete seinen sonntäglichen Lauf mit einer Bestzeit von 34:47min und wurde damit 7. im Gesamtklassement. Erster in seiner Altersklasse M 50 wurde in einer Zeit von 36:47 min Thomas Ulm. Ebenfalls mit einer neuen Bestzeit (39:14min) lief Timo Lischka auf den 3. Platz der Altersklasse M 35. Schnellste Frau im TTW wurde Kathrin Ernst in einer Zeit von 41:53 min. Damit errang sie einen dritten Platz in der W 45. Auch in der M 55 gab es einen Podestplatz für den TTW. Sucha Singh Nar bekam mit einer Zeit von 44:13min die Silbermedaille. Genau wie im Vorjahr konnte Nadine Pickhardt einen Sieg in ihrer Altersklasse (W 30) verzeichnen und freute sich im Ziel mit einem Becher Tee in der Hand über eine Zeit von 47:00 min. Einen Augenblick später kam Christiane Roik (47: 25min) als 2. der W 55 im Ziel an. Zahlreiche weiterer TTW’ler liefen mit viel Spaß den traditionellen Weihnachtslauf, darunter auch Harald Wenzel, Matthias Kiem und Andreas Strate, die es sich zur Aufgabe machten, in jeder Runde einen Becher Glühwein in der „TTW-Box“ als Wegzehrung zu sich zu nehmen. In entspannter weihnachtlicher Stimmung liefen auch sie über die Ziellinie.

Schaute man genau hin, so entdeckte man auch Ren(n)tiere mit kuschligen Geweihen und Wichtel mit klingenden Mützen beim 10km-Lauf. In weihnachtlicher Manier teilten sie sich die Strecke über 10km, so dass jeder nur einmal,, statt sechsmal die Runde durch die Wittener City laufen (oder galoppieren?) musste. „Skinny und ihre T-otal T-ollen W-ichtel“ belegten nach 47:28min Rang 3 bei den Frauenstaffeln. Die TTW-Ren(n)tiere reihten sich auf Platz 4 der Damenstaffeln ein und konnten nach 53:35 min stolz ihre roten Nasen in die Weihnachtsluft recken.

Für 14 Menschen war der sonntägliche Lauf nicht nur der Wittener Weihnachtslauf, sondern ein ganz besonderer Lauf. Da die diesjährige Spende aus dem Erlös des Weihnachtslaufs vom PV Triathlon an die Caritas geht, wurde in Kooperation mit Judith Bierey vom benachbarten Triathlon TEAM TG Witten ein kleines Lauf-Projekt ins Leben gerufen. Eine Gruppe von Flüchtlingen aus verschiedensten Ländern und mit unterschiedlichen, schweren Fluchtwegen, konnte somit am Tag des Weihnachtslaufes und bei dem vorhergegangenen gemeinsamen Training den Laufsport als ein ganz besonderes Mittel zum Zweck erleben.

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Sport bzw. Laufen hieß hier nicht einfach „nur“ Leistung erbringen, sondern er brachte den Menschen Abwechslung gegenüber schwierigen Behördengängen, jede Menge Spaß, sinnvolle Freizeitgestaltung und vor allem ein Gefühl von „Dazugehörigkeit“ und „Fuß fassen nach schweren Erlebnissen“, so Caritas-Pflegedienstleiterin Bierey. Dabei war die Rundenanzahl beim Weihnachtslauf völlig egal - jeder lief das was er konnte, denn das wichtigste war einfach dabei zu sein. Jeder der 14 Menschen kam strahlend ins Ziel und schlürfte warmen Tee oder Wasser. Der Sport bot einen Weg dazuzugehören und Spaß zu haben und das war ihnen das Allerwichtigste.

Ausgestattet wurden die „Neu-Läufer“ durch zahlreiche Spenden aus der großen TTW-Familie. So spendeten viele Mitglieder Laufhosen, Laufshirts und Laufschuhe. Selbst der viele Jahre für das Wittener Bundesligateam startende Weltklasse-Triathlet Daniel Unger hörte von der Aktion und ließ Judith Bierey über sportfreund.com mehrere Paar Schuhe zukommen.

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Die sprachliche Barriere wurde beim Training mit Hilfe eines Dolmetschers überwunden, oder aber „man verständigte sich mit Händen und Füßen“, so Judith Bierey. Doch auch hier ist der gemeinsame Sport für die Flüchtlinge ein aktiver Weg der Integration. Es gibt ihnen die Möglichkeit, die deutsche Sprache im Alltag zu lernen und immer eine Anlaufstelle für Freude, Abwechslung und soziale Kontakte zu haben. Für Judith Bierey war nach diesem kleinen Projekt ganz klar: „Es hat sich gelohnt, es lohnt sich mehr zu geben. Auf solchen Wegen ist eine bessere Integration möglich.“ Auch die auf Deutsch gesprochenen Worte eines jungen Mannes aus der Gruppe „DANKE, was sie gemacht haben!“ zeigen wie gelungen die vom PV-Triathlon und der Caritas ins Leben gerufene Aktion war.