Nora Hansel wird NRW-Sportlerin des Jahres 2014 - Badekappe wies Weg zum PV-Triathlon Witten

Rekorde, Gold-Medaillen, Weltmeisterschaften: auch das Jahr 2014 war für viele NRW-Sportlerinnen und -Sportler erneut äußerst erfolgreich. Erneut wollten daher Landessportbund und Landesregierung Nordrhein-Westfalen die Besten des Sports mit dem FELIX-Awards auszeichnen und stellten jeweils fünf Sportler/innen in sieben Kategorien zur Wahl. Exakt 123.095 Menschen gaben ihre Stimme beim Online-Voting ab - der Teilnehmerrekord aus dem Vorjahr wurde erneut übertroffen.
 
Neben den Kategorien "Sportlerin und Sportler des Jahres", "Team des Jahres", "Newcomer des Jahres" sollte auch der "Behindertensportler des Jahres" ausgezeichnet werden. Für die Endausscheidung nominierte eine Expertenjury, bestehend aus den führenden Sportjournalisten des Landes, auch Nora Hansel vom PV-Triathlon Witten. Die PVlerin konnte auf eine makelose Erfolgsserie verweisen, gekrönt durch den Weltmeistertitel in Edmonton in Kanada. Zuvor war Nora Hansel in Kitzbühel als neue Europameisterin im Para-Triathlon über die Ziellinie gelaufen. Dem Europameistertitel folgte kurz darauf der Titel der Deutschen Meisterin, den sie von der Deutschen Meisterschaft im Rahmen des ITU world triathlon in Hamburg mit nach Hause brachte.
 
Dass sie die Farben des PV-Triathlon Witten trägt, war einem Zufall zu verdanken: Bis zu ihrem 18. Lebensjahr gehörte Nora Hansel zu den erfolg­reichsten Nachwuchsbiathletinnen Sachsens. Dann erkrankte die studierte Sozialwissenschaftlerin 2003 an einem seltenen Hirntumor und litt an seinen Folgen mit teilweiser Lähmung und Gleichgewichtsstörungen. Erst acht Jahre später, nach einer intensiven Rehabilitation konnte sie 2011 wieder in den leistungs­orien­tierten Sport einsteigen. Zunächst hatte sie den Radsport für sich entdeckt, 2013 absolvierte sie dann aus Neugier - erfolgreich - ihren ersten Paratriathlon und wurde bei dem Wettkampf von der DTU angesprochen, ob sie nicht Triathlon als Hauptsportart weiterbetreiben wolle.
 
Badekappe wies Weg zum PV-Triathlon Witten
 
Da sie sich dazu aber einem Triathlonverein anschließen mußte, fiel ihr Blick auf eine liegengelassene Badekappe am Beckenrand mit dem Emblem des PV-Triathlon Witten. "Nachdem ich die homepage angeklickt hatte, wußte ich, das paßt", erinnert sich Nora Hansel an die zufällige Begegnung mit dem PV, zumal es die Neu-Triathletin beruflich zwischenzeitlich als Mitarbeiterin der Agentur für Arbeit nach Bochum verschlagen hatte.
schönefeld hansel kraft foto julius brockmann webTrotz der makelosen Erfolgsbilanz war Nora Hansel mit der Hoffnung auf bestenfalls Platz drei in die Westfalenhalle Dortmund gereist. 1.200 Gäste bereiteten den Preisträgern im Rahmen einer Gala einen feierlichen Empfang. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, NRW-Sportministerin Ute Schäfer und der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Alfons Hörmann, begrüßten Gäste und die Felix-Award-Kandidaten. Ministerpräsidentin Kraft sagte: „Wir brauchen den Sport, in Spitze und Breite, denn er belebt unsere Gesellschaft – er bringt sie buchstäblich in Bewegung. Sport bringt Menschen aller Altersstufen und jeglicher Herkunft zusammen. Wie kaum ein anderer Bereich öffnet er sich auch für Menschen, die mit einem Handicap leben, und integriert sie in unsere Gesellschaft.“ Außerdem betonte sie: „Weil der Sport so wichtig ist, müssen wir ihn fördern und stärken, wo wir können. Denn Sportler gehören zu den besten Botschafterinnen und Botschaftern Nordrhein-Westfalens, die man sich nur wünschen kann!“
PV-Badekappe web
 
"Allein schon darüber, nominiert zu werden und unter die letzten Fünf zu kommen, habe ich mich sehr gefreut", meinte die erfolgreiche PVlerin im Vorfeld der Verleihung. Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt, als die besten Drei in einem kurzen Filmbeitrag vorgestellt wurden. "Als dann mein Name als Siegerin von Hannelore Kraft aufgerufen wurde, habe ich nur auf meinen Namen reagiert, ohne zu begreifen, dass ich gewonnen hatte. Ich kann es immer noch nicht so richtig realisieren", sagt die überwältigte Triathletin. die zusammen mit dem Deutschland Achter, Tennis-Trainerin Barbara Rittner und BVB-Fußballer Mats Hummels auf der Bühne stand. Über 42.000 Menschen hatten ihr ihre Stimme gegeben. "Ich bedanke mich herzlich bei allen, die mich gewählt haben!" (Foto: PV-Badekappe wies den Weg)
 
Natürlich läuft die Vorbereitung auf 2015 bereits. Highlight werden ihr Start bei der WM der Paralympics in Toronto/Kanada und bei der Europameisterschaft in Genf werden. "Mit etwas Glück löse ich das Ticket für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro, 2016 ist der Para­triathlon zum ersten Mal olympisch, aber das ist noch ein Traum", steckt sich die sympathische PV-Triathletin ihre Ziele.
 Die Gewinner der FELIX-Awards 2014

Sportler des Jahres: Julian Reus (Sprint)
Sportlerin des Jahres: Isabelle Härle (Schwimmen)
Team des Jahres: Deutschland-Achter (Rudern)
Newcomer des Jahres: Leon Schäfer (Leichtathletik)
Trainer/-in des Jahres: Barbara Rittner (Tennis)
Behindertensportler/-in des Jahres: Nora Hansel (Para-Triathlon)
Fußball-FELIX: Mats Hummels (Borussia Dortmund)

Foto von Julius Brockmann von Nora Hansel mit Chefin der NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Christiane Schönefeld und Hannelore Kraft.