Kunst und Sport im Emscherlandschaftspark - PV-Athleten sind Teil einer Licht-Choreographie

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Der aufmerksame Beobachter mag sich an den Starlight-Express erinnert fühlen, wenn er zufällig in die Proben für das Kunstprojekt "Speed of light" gerät. Vom 3. bis 5. Oktober werden dazu 120 Läuferinnen und Läufer aus dem Ruhrgebiet einen dreitägigen Lichtlauf durch den Emscher Landschaftspark durchführen. Als der Aufruf zur Teilnahme kam, sagte spontan auch eine Gruppe von sechs Athleten vom PV-Triathlon Witten zu. Mit eigens designten LED-Lichtanzügen ausgestattet bilden die Starter ein pulsierendes, lebendiges Lichtband, das sich von einer industriekulturellen Attraktion im Ruhrgebiet zur nächsten schlängelt. Per Funk lassen sich Farbe, Lichtintensität und Blinkfrequenz individuell steuern.
Der größte Regionalpark Europas möchte sich mit dem Projekt "Speed of light ruhr" durch eine Verschmelzung von Sport und Kunst-Performance in Szene zu setzen. Eingeladen hat die Ruhr Tourismus GmbH die schottische Kunstorganisation NVA, um ein farbenreiches, faszinierendes Lichtkunstwerk zum Zuschauen und Mitmachen umzusetzen. Uraufgeführt wurde das Lichtkunstprojekt im Rahmen des Edinburgh International Festivals zu den Olympischen Sommerspielen 2012 in Edinburgh und tourt seitdem mit Stationen in Yokohama (Japan) und Manchester (England) um die Welt.
Speed of light2013"Wir waren gespannt, wie sich aus einer Gruppe von Läufern ein elastisches Leuchtband bildet und dadurch einzigartige Lichteffekte erzeugt", berichtet Silke Wienforth. Mitbringen mußte die PVlerin und ihre fünf Vereinskameraden Yara Behrens, Ute Scholl, Aline Watson, Anke Libuda und Frank Bode neben einer gewissen Kondition - ein Halbmarathon sollte unter zwei Stunden geschafft werden - auch eine Menge Zeit. "Letzte Woche Montag begannen die Proben. Tagsüber arbeiten, direkt nach Feierabend nach Herten zur Zeche Ewald zur "Production Base", nach kurzer Einführung und Einstimmung vom Chief "Angus", dem schottischen Erfinder von Speed of Light und begeisterten Läufer, rein in die Lichtanzüge mit immer 2 kg Akkus, mit Bussen zu den Spielorten und gegen 23 Uhr dann in der Regel Feierabend. Leider klingelte aber am nächsten Morgen um 6 Uhr der Wecker zur Arbeit. Seitdem sind wir nahezu jeden Abend unterwegs zu den einzelnen Spielorten von der Halde Hoheward zur Jahrhunderthalle, vom Nordsternpark nach Zeche Zollverein und vom CentrO zum Landschaftspark Duisburg-Nord und laufen dabei rund 30 Kilometer. Ein riesen Spaß mit einem zusammengewürfelten Haufen, dabei unvergleichliche Eindrücke, allein, wenn ich an den Sonnenuntergang auf der Halde Hohewardt denke", schwärmt Silke Wienforth. Neben Laufvermögen erfordert die Teilnahme höchste Konzentration. Grundsätzlich wird in acht Gruppen á 15 Teilnehmer hintereinander gelaufen. Ein Run-Leader führt die Gruppe, der per Funk mit dem Choreografen verbunden ist, um wechselnde Abstände einzuhalten. Zwischendurch werden verschiedene Lichteffekte mit Taschenlampen erzeugt.