Three and a Half Ironman

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Am Sonntag fand in Binz die Premiere des Ironman 70.3 Rügen statt. Bereits am Samstag deutete sich an, dass der Wettkampf wohl zur "R(u)egenschlacht" werden würde.

 

 

Und so fiel am frühen Sonntagmorgen die Entscheidung, dass aufgrund der hohen Wellen und starken Strömungen ein Schwimmen für die knapp 1.300 Athleten im rauen Meer nicht möglich sein würde. Duathlon war also angesagt.

 

Neben Weltmeistern wie dem späteren Sieger Michael Raelertund dem früheren TTWler Faris al Sultan waren auch die Ligastarter Anni Koring, Patrizia Schöder und Michael Gebauer angereist. Statt sich in die Fluten zu stürzen, hieß es für die drei also erst einmal 5km laufen, bevor dann 90km Rad und noch einmal 21km Lauf zu bewältigen waren.

Richtig gut aus den Startlöchern kam dabei Anni Koring. In unter 21 Minuten bewältigte sie die Laufstrecke und legte damit den schnellsten ersten Split ihrer Altersklasse auf dasBinzer Kopfsteinpflaster. Auch auf dem Rad ließ sie sich weder vom strömenden Regen noch vom starken Wind beeinflussen  und spulte die 90km in 2:54 Std. ab. Beim abschließenden Halbmarathon, bei dem sich dann so langsam auch die Sonne wieder heraus traute, konnte sie ihr hohes Anfangstempo nicht ganz halten. Trotzdem standen nach sehr ordentlichen 1:53 Std für die 21km eine Gesamtzeit von  5:19 Std. zu buche. Mit Platz 4 verfehlte Anni den Podiumsplatz und damit die Quali für die 70.3 Weltmeisterschaft im kommenden Jahr nur hauchdünn. Aber auch dies konnte ihre gute Laune über einen ereignisreichen Tag mit einem tollen Ergebnis nicht verderben.

Deutlich ruhiger ging Michael Gebauer den Wettkampf an. Nach gerade erst auskuriertem Infekt war der ursprüngliche Plan, nach dem Rad auszusteigen. So bestritt Michael seinen ersten Duathlon zunächst mit einer 26er Zeit für die ersten 5km. Auf dem Rad sammelte er dann so einige fixere Läufer wieder ein, auch wenn zur Mitte der zweiten Radrunde die Kräfte langsam schwanden. In Anbetracht der Umstände - neben den von oben kommenden Fluten hielt die Radstrecke auch ein paar kurze, aber giftige Kopfsteinpflasterpassagen bereit - waren die 2:47 Std. zufriedenstellend. Entgegen dem ursprünglichen Plan wurde dann aber doch noch gefinished. "Ich wollte eigentlich nur nochmal durch die tolle, ellenlange Wechselzone und ein bisschen anlaufen. Aber wo ich die Laufschuhe dann schon anhatte, da dachte ich mir, jetzt lauf halt zu Ende," so Michael, der nach glatten 2 Std. für den HM bei einer Gesamtzeit von 5:26 Std das Rennen auf Platz 75 von 170 gemeldeten Athleten seiner AK beendete.

Weniger Glück mit ihrem Wettkampf hatte Patrizia Schöder. Nach guten 23 min für den ersten Laufpart und einem der schnellsten Wechsel des Tages auf das Rad, spielte ihr Magen verrückt. So war an feste Nahrung nicht zu denken, selbst das Trinken fiel ihr schwer. Schnell wurde klar, dass so ein Finish nicht möglich sein würde. Die Radstrecke konnte sie in 3:05 noch sehr ordentlich hinter sich bringen, auch danach schaffte sie es noch bis Kilometer 10 des abschließenden HM, doch da waren dann endgültig alle Reserven aufgebraucht.

Seinen allerersten Triathlon überhaupt wollte der "assoziierte"TTWler Thomas Brand angehen. Schon verrückt, sich dafür ausgerechnet einen Ironman 70.3 auszusuchen. Doch Thomas hielt sich die sechsmonatige Vorbereitungszeit akribisch an seinen Trainingsplan. Und ebenso diszipliniert nahm er den Wettkampf unter die Laufschuhe und Räder. 23min für die ersten 5km, 3:10min auf dem Rad und noch einmal 2:00 Std. für den abschließenden HM sind aller Ehren wert. Und so hieß es für Thomas auch ohne Schwimmen nach 5:49 Std im Ziel:Youare an (Half)Ironman.