TTW-Athleten beim Marathon Deutsche Weinstraße

Der Marathon Deutsche Weinstraße ist nicht nur deshalb eine besondere Veranstaltung, weil er nur alle zwei Jahre stattfindet: An den Verpflegungsstellen gibt es neben den üblichen Bechern mit Wasser, Iso und ähnlichem auch jeweils welche mit Pfälzer Wein. Am vergangenen Sonntag gingen Michael Noga und Benjamin Exner bei der 11. Auflage des Wettbewerbs an den Start, der aber dennoch alles andere als eine gemütliche Weinwanderung ist. Der Lauf durch die Weinberge geriet bei Temperaturen um 20 °C und strahlendem Sonnenschein zu einer – zumindest subjektiven – Hitzeschlacht.

Um 10:10 Uhr machte sich das insgesamt etwa 5000 Läufer starke Feld bestehend aus Marathon-, Halbmarathon- und Duo-Marathon-Läufern mit zehnminütiger Verspätung in Bockenheim am Haus der Deutschen Weinstraße auf den Weg. Die Ziele vor dem Lauf waren bei den TTW-Akteuren mit „Hauptsache ankommen“ nach jeweils suboptimaler Vorbereitung identisch, bei Benjamin lediglich ergänzt durch „wenn’s gut läuft unter vier Stunden“. Entsprechend konzentrierten sie sich in der welligen Anfangsphase vor allem darauf, ausreichend (ausschließlich alkoholfreie) Flüssigkeit zu sich zu nehmen und sich von schnelleren Läufern nicht zu einer zu hohen Geschwindigkeit verleiten zu lassen.

Kurz nach dem Abzweigen der Halbmarathonstrecke ging es bei Kilometer 10 in den ersten längeren Anstieg das Tages, dessen moderate Steigung in dieser frühen Phase allerdings noch gut zu bewältigen war und mit einem langen Bergabstück nach Bad Dürkheim belohnt wurde. Dort ging es vorbei am Dürkheimer Riesenfass, dem größten (Wein-)Fass der Welt, in Richtung Wurstmarktgelände, wo jährlich im September das größte Weinfest der Welt gefeiert wird. In der Höhe des Gradierwerks der Kurstadt war die Halbmarathondistanz geschafft und es ging wieder raus aus Bad Dürkheim in die Weinberge zurück in Richtung Bockenheim. Bei Kilometer 25 wartete der zweite und letzte lange Anstieg, der durch die fortgeschrittene Distanz nun deutlich mehr Anstrengung erforderte. Oben in Herxheim angekommen musste man dann auch zustimmen, dass der Ort seinen Namenszusatz „am Berg“ durchaus zurecht trägt. Auch wenn nun keine längeren Anstiege mehr zu bewältigen waren, war die restliche Strecke alles andere als flach und enthielt noch teilweise giftige Anstiege, die auch viele Läufer zum Gehen zwangen.

Benjamin erreichte nach 42,2 km und immerhin 495 Höhenmetern das Ziel 1:29 h nach Sieger Jonas Lehmann vom TuS Heltersberg (2:31:38 h). Damit blieb er als 12. Seiner Altersklasse M (Gesamt-222.) mit einer Zeit von 3:59:43 h – wenn auch denkbar knapp – unter der angepeilten Vier-Stunden-Marke. Michael, der es etwas langsamer hatte angehen lassen, erreichte das Ziel 22 Minuten später als 43. seiner Altersklasse M55 (Gesamt-380.) in einer Gesamtzeit von 4:21:47 h. Insgesamt konnten somit beide mit ihrer Leistung durchaus zufrieden sein, auch wenn der anspruchsvolle Kurs kombiniert mit der praktisch schattenlosen Streckenführung sie an ihre persönlichen Grenzen trieb.