Röntgenlauf Remscheid - PV erfolgreich dabei!

Ein feste Größe im Laufprogramm eines Jahres ist mittlerweile der Röntgenlauf über den Röntgenweg, einem sehr abwechslungsreichen Rundweg um Remscheidi geworden. Auf seiner 63,3 Kilometer langen Strecke ermöglicht er reizvolle Ausblicke auf das Bergische Land, der Weg führt durch kühle Täler, vorbei an Wasserhämmern, die als Zeitzeugen von einer im 19. Jahrhundert einsetzenden Industrialisierung kündigen und vorbei an alten Bergischen Fachwerkhäusern unter der höchsten Eisenbahnbrücke Deutschlands, der Müngstner Brücke hindurch über das mittelalterliche Schloss Burg zur Eschbachtalsperre, der ältesten Trinkwassertalsperre Deutschlands. Der Höhenunterschied beträgt ± 1.100 Höhenmeter.
Dieser Herausforderung stellten sich in diesem Jahr (noch) 10 Athleten des PV-Triathlon Witten - für 2011 ist der Röntgenlauf fest im Laufprogramm des PV eingeplant (vgl.http://www.triwit.de/index.php?option=com_content&view=article&id=167&Itemid=111) . Vier Wochen nach dem Berlin-Marathon bauten Frieder Hein (1:58 Std.) Ulla Bach (mit 2:14:21 Std. Sechste der W55!), Andrea Hasselberg und Liane Hein (beide 2:20 Std.) auf ihre guten Grundlagen und liefen nach den 21,1 km des Halbmarathons durchs Ziel. Carsten Janczak rundete das gute Abschneiden und den schönen Lauf mit einer Zeit von 2:24 Std. ab.
Den vollen Marathon über 42,195 km nahmen Frank Bode mit einer Endzeit von 4:54 Std. und Kerstin Bertram-Schultz (10. W45) und Brigitte Voß-Olschewski (9. W50) mit 5:57 Std. unter ihre Füße.

Das erste Mal im Leben laufend 8:00:49 Std. lang im Einsatz und 63,3 km zu laufen schaffte Jürgen Grühn. Der Mentor des PV lief als neuer Ultra-Läufer über die Ziellinie.

Über die 63,3 km lange Strecke berichtet der Laufmentor des PV: "Ich bin den Lauf bewusst langsam angegangen, denn ich hatte ja keine Ahnung, was mich hinter KM 42 erwartet. Bis zum Halbmarathon war es relativ eng auf der Strecke. Toller Service bei Kilometer 19, oberhalb einer extremen Steigung wurde Proseco gereicht. Nachdem die Marathon- und Ultraläufer abbiegen konnten, war alle Hektik weg und genug Platz zum Laufen da. Überraschung bei Kilometer 30, wir mußten einen extremen Anstieg, der mit Seilen gesichert war, meistern. Auf dem rutschigen Boden fanden die Schuhe kaum Halt. Unter Deutschlands höchster Eisenbahnbrücke durch bei deutlich besserem Wetter durchlief ich, beklascht von unseren Halbmarathonläufern, das Marathonziel. Langsam machte sich Müdigkeit bemerkbar, der Rücken schmerzte. Alle Probleme schienen ab Kilometer 47 wie weggeflogen: Zwar wurde bergauf kollektiv gegangen, alles andere gelaufen und das immer schneller. Bei Km 58 hatte ich zu meiner Überraschung ein Tempo 5:30 min/km auf meinem Garmin. Km 60, noch ein Anstieg hoch nach Remscheid und nach 63,3 km lief ich tatsächlich lockerer ins Ziel als nach manch einem Marathon. Toller Empfang der PVler im Ziel, ich hatte meinen ersten Ultralauf in 8:00 Std. und 49 Sekunden geschafft. Das war vermutlich nicht mein letzter."

Keine Steigerung mehr möglich? Doch - Wilfried Leonhard hatte sich lange und ausdauernd auf den 100 km-Lauf vorbereitet: die Teilnahme am 35. Berlin-Marathon mit einer Zeit von 3:16 Std. und dem 4. Ruhrtalmarathon (3:38 Std.) diente nur als Zwischenziel, in Remscheid sollten es mehr als zwei Marathonläufe zusammen werden.

Die Nacht vor dem Start war kurz - der Startschuss für die 100 km-Läufer fiel um 4 Uhr in der Nacht, Wilfried Leonhard mußte um 1 Uhr aus dem Bett. Von Vorteil für den Ausdauerläufer des PV, dass er die Laufstrecke bereits von mehreren Läufen über die Ultramarathondistanz von 63,3 km kannte. Nicht so vielsprechend jedoch der Wetterbericht, er kündigte niedrige Temperaturen mit gelegentlichen Schauern an. Der Wettergott setzte die Ankündigung konsequent um: Nieselregen und gefühlte 5 Grad empfing die Langläufer, stundenlanger Dauerregen begleitete sie über viele Kilometer. Bis zum Sonnenaufgang musste mit Stirnlampe über Wiesen, Wälder und Felder gelaufen werden, durch den Regen war der Boden stellenweise sehr schlammig und damit rutschig geworden und auch die eingebauten 1000 Höhenmeter zeigten ihre Wirkung. Erstes Etappenziel nach km 42,195 - ein Kleidungswechsel war möglich, die dann folgenden knapp 60 km konnten bei Helligkeit zurückgelegt werden. Mit zunehmender Dauer besserten sich die Wetterbedingungen und die Sonne kam endlich durch. Wilfried Leonhard schaffte die 100 km zusammen mit seinem Lauffreund Uli Ziemer: "Ihr glaubt gar nicht, wie schön es ist, nach 100 km bei herrlichem Sonnenschein über die Ziellinie zu laufen." Nach 11 Stunden, 25 Minuten und 59 Sekunden blieb die Uhr für ihn stehen. Mit dieser Ausdauerleistung platzierte sich Wilfried Leonhard auf dem 5. Platz der M50.

Allen PV-Läufer/innen herzliche Glückwünsche!