19 km Extremlauf in Bayern

Laura und Nils Brüchert-Pastor kamen ins Ziel

Schmutzig, nass, erschöpft, aber glücklich sind Laura und Nils Brüchert-Pastor am Samstag dem 13. März im Ziel des ersten Braveheart Battle Extremlaufes in Münnerstadt in Bayern angekommen. "Der Veranstalter hatte nicht zu viel versprochen, es war wirklich ein Schlacht", bestätigte Nils Brüchert-Pastor im Ziel. 19 km eines extrem anstrengenden Hindernislaufes  über fast 19 Km mit sehr viel Schlamm und vielen schwierigen Hindernissen aus Wasser, Reifen, Erde und Steinen waren zu überwinden. Laura und Nils Brüchert-Pastor waren über die Organisation und den Streckenverlauf voll des Lobes und können sich eine Wiederholung gut vorstellen. Laura belegt mit 2:40:07 Stunden den 6. Platz von 22 ins Ziel gekommenen Frauen, Nils mit 2:13:47 Stunden den 61. Platz von 409 Männern. Von den knapp 600 Startern hatten es also nur gut 430 geschafft.

Ausführlicher Bericht: siehe "weiterlesen"

 

Laufbericht

Der Start erfolgte am Samstag dem 13. März ab 12 Uhr in fünf Wellen. Es war ein grauer Tag mit 3°C und recht böigem stärkeren Wind, aber glücklicherweise trocken. Laura und ich starteten zwei Minuten nach der ersten in der zweiten Gruppe. Schon nach 200 Metern kam das erste Hindernis, eine hüfthohe Flussdurchquerung, das Wasser war recht schnell und in dem trüben Wasser sah man die dicken Steine nicht, so dass ich mir sofort bei einem Stolperer das Knie aufschlug, was mich noch die nächsten 19 Km bei jeder Kletter- und Kriechpartie sehr stören sollte.

Weiter ging es nach 100 Meter über eine 6 Meter hohe Strohballenwand und sofort durch einen 50 Meter langen Kriechtunnel durch den Matsch mit anschließendem abwechselndem fünfmaligem überwinden von hüfthohen Steinhindernissen und durchkriechen von engen Betonröhren. Danach war eine längere Laufstrecke zurück zulegen, die nur von zwei sehr schlammigen und glitschigen Bachdurchquerungen, einer schwierigen Kletterpartie über Stahlgerüste und einem Balanceakt über ein schmales Brett das über einen Fluss lag, unterbrochen wurden. Hier, nach ca. 2 Km, trennten wir uns wie verabredet und jeder lief sein eigenes Tempo weiter.

Es ging zurück Richtung Start/Ziel über eine große Wiese ca. 1,5 Km lang am ersten Verpflegungspunkt vorbei, es musste wieder, unter dem gejole der Dorfbevölkerung, ein glitschiger Fluss durchquert werden, wieder durch den 50 Meter langen matschigen Kriechtunnel, über die 6 Meter hohen Strohballenwand (hier war mein Puls mittlerweile am absoluten Limit) und durch den steinigen reißenden Fluss. Dies war die erste kleine Schleife die nach dem nun kommenden Mittelteil zum Schluss auch noch einmal so identisch zu absolvieren war.

Der Mittelteil führte am Start/Ziel vorbei über eine große Wiese zu einer erneuten Flussdurchquerungen, aber diesmal über eine sehr wackelige Holz- und Seilbrücke, die mehr im Wasser als über dem Wasser war, hier war größte Konzentration gefragt, damit man nicht von den Mitläufern ins Wasser gezogen wurden. Es kamen nun einige Hindernisse aus hohen Strohballen, Autoreifenstapeln und Autoreifen die zu durchkriechen waren über eine Strecke von insgesamt ca. 300 Metern, gefolgt von einer leicht welligen Strecke über Asphalt über ca. 1,5 Km in der ich endlich meinen Lauftrott finden konnte. Am ende dieser Straße bog man nach links in einen Feldweg ein, der aber nach wenigen Metern in einen Bach endetet der nun über ca. 3 Km ständig bergauf ging und die ganze Zeit zu durchlaufen war, gespickt mit vielen umgefallenen Bäumen, Sträuchern, Wurzel und Ästen, Schlamm und natürlich Wasser. Weiter oben ging es dann über ein Schneefeld und danach erneut unter schlammigen Kriechhindernissen hindurch und Hindernissen aus Oxern, Reifen und Heu. Hier gab es das zweite Mal Verpflegung (Wasser und Äpfel).

 Ich war mittlerweile schon ca. eine Stunde unterwegs und mein Atem ging nach dieser langen und sehr anstrengen Bergaufpassage sehr schwer, aber nun kam erst der härtest Teil an. Es mussten zunächst zwei kleinere Seen von ca. 50 Metern im Brusthohen Wasser durchquert werden, jedoch war der Boden so schlammig, dass man seine Schuhe zu verlieren drohte und über Bäume unter der Wasseroberfläche viel. Die steilen Böschungen kam man fast nicht runter und noch schwieriger hoch. Dann folgte eine knochenbrecherische Strecke über eine zugefrorenen Acker, nur um dann ein etwa 1 Km lange Strecke eine Skipiste hoch zulaufen. Jedoch lief hier niemand mehr. Jeder japsten nach Luft und gingen weit vornüber gebeugt und zum Teil auf allen Vieren den Berg hinauf. Endlich oben am Gipfel angekommen, kam man wieder zu Luft und es waren 8 Hindernisse zu unterkriechen, die mit Stromkabeln versehen waren. Ab hier ging es endlich bergab, aber wie! Wir fielen mehr über uns rüber und rutschen auf dem Eis und Schneefeldern aus als das wir Laufen konnten. In der Mitte dieser Strecke waren vier ungefähr 2 Meter tiefe Schlammlöcher zu durchqueren. Da sie senkrechte Wände hatten, war diese nur mit gegenseitiger Hilfe möglich.

Nach einer kleinen Zwischenpassage war man wieder an der zweiten Verpflegungsstelle und alle Hindernisse von zuvor warn noch einmal in der umgekehrten Reinfolge zu absolvieren, sowie die erste Schleife. Durch die mehrmalige Absolvierung der gleichen Wege waren diese aber mittlerweile so verschlammt, das man mehr rutschte als rannte. Als ich nun unten im Strat/Ziel Bereich mich noch einmal auf die Schleife vom Anfang begab, war ich aber mittlerweile fast am ende meine Kräfte und konnte mich nur noch mit starkem Willen  die Strohballen hochziehen und rein der Gedanke an eine heiße Dusche ließ mich weiter schnellen Schrittes dem Ziel entgegen eilen und die letzten 10 Hindernisse überwinden.

Im Ziel bekam jeder eine Starke Finisher-Medaile und der Cheforganisator gewährte einem ein Ohr, wie im alten Rom! Eine durchweg gelungene Premiere an der nur wenig zu verbessern ist und daher ein großes Lob für den Veranstalter: wirklich eine Battle!