Nordseeman Wilhelmshaven: Hillard Remmers siegt

Einen langen Weg hatte Hillard Remmers beim 'Nordseeman' vor sich: 1,9 km schwimmen, 90 km Radfahren und 21 km Laufen, der klassischen 70.3-ironman-Distanz. Der Name "70.3" leitet sich aus der Gesamtdistanz von 113 km gleich 70,3 Meilen ab, die der Athlet vom PV-Triathlon Witten nach seinem verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfall der ITU Langdistanz WM in der ersten Jahreshälfte zu seinem Hauptwettkampf in diesem Jahr auserkoren hatte. Erklärtes Ziel von Hillard Remmers für dieses Event war, sein Ergebnis von 2013 mit dem 7. Gesamtplatz zu verbessern.
remmers rad web
Wilhelmshaven als Austragungsort des Nordseeman bot mit seinem Hafen natürlich ein ausreichend großes 'Schwimmbecken', in dem auf einer 950 m langen Wendepunktstrecke die insgesamt 1900 m lange Schwimmdistanz absolviert werden konnte. Hillard Remmers sortierte sich am Start rechts ein, in der Hoffnung, der üblichen 'Waschmaschine' im Pulk am Start, die stets Züge einer Schlägerei annimmt, zu entgehen. Es funktionierte, lediglich ein Starter musste 'überschwommen' werden, da dieser sich entschieden hatte, von ganz rechts nach ganz links zu wechseln. Aufgrund seiner seit Wochen überraschend guten Schwimmform wendete der PV-Athlet als Zweiter in der Spitzengruppe als Zweiter, nahm sich auf dem Rückweg ein wenig zurück und kam dann nach 28:06 min. unter den ersten Vier aus dem Wasser.
Auch beim Radfahren war der Rhythmus schnell gefunden, Hillard Remmers konnte seine Wattzahlen treten und fand sich zügig an der dritten Position wieder. Dass jeder ironman auch eine Portion Taktik beinhaltet, zeigte sich auf der Hälfte der Radstrecke, als eine Gruppe von fünf bis sechs Fahrern den PVler einholte. Unter den wachen Augen der ständig präsenten Kampfrichter, die auf Motorrädern den ironman begleiteten und bei unerlaubten Windschattenfahren auch Zeitstrafen verhängten, startete der PVler den Versuch, die Radgruppe durch Tempoaufnahme zu sprengen, um zu sehen, wer ein höheres Tempo mitgehen wollte und oder wer versuchte, versuchte sich kräfteschonend ins Laufen zu schummeln. Die Taktik ging jedoch nicht auf - Hillard Remmers konnte zwar die Spitzenposition einnehmen, bei einem späteren Überholmanöver von zwei anderen Triathleten aber nicht mehr an Tempo zulegen. Stattdessen holte ihn die Radgruppe im Endeffekt wieder ein. Nach einer Radzeit von 2:26 Std. ging der PVler mit einem blitzschnellen Wechsel auf Platz 5 liegend motiviert in den abschließenden Halbmarathon.
Platz 5 im Gesamtfeld für den PV-Athleten
Auch beim Laufen musste der an sich erfahrene PVler wieder Lehrgeld zahlen: Obwohl leicht geschafft von der anstrengenden Radfahrt legte er die ersten 3 km in einem Kilometerschnitt von 3:20 bis 3:45 min statt des geplanten 4er Schnitts auf der sonnenbeschienen Laufstrecke deutlich zu schnell zurück. Nach fünf Kilometern war die Luft raus, das Tempo sank. Erst bei Kilometer 12 fing sich Hillard Remmers ein wenig, stabilisierte sein Tempo und lief dann aber unter der lautstarken Anfeuerung seiner Familie mit einer Halbmarathonzeit von 1:33:27 Std. als Fünfter gesamt und Sieger der M30 nach 4:27:48 Std. über die Ziellinie.