Finale in der NRW-Seniorenliga, PV-Triathlon auf Mittelfeldrang 11

In der Mitte liegt die Kraft

Am Sonntag wurde in Hennef u.a. das Finale in der Seniorenliga des Nordrhein-Westfälischen Triathlonverbandes ausgetragen. Die insgesamt 25 Vereinsmannschaften der Altersklassenentscheidung traten über die Kurzdistanz an. 1.500 Meter über einen Dreieckskurs im Allner See mußten geschwommen werden. Danach folgten 2 Runden (40 Kilometer) über eine anspruchsvolle Strecke (insgesamt 630 Höhenmeter) hinauf zum Happerschoß und zurüch durchs Bröltal. Abschließend mußte eine Wendepunktstrecke entlang der Sieg mit Ziel am Hennefer Marktplatz gelaufen werden (10 km). Wie in Rheine stand dem PV-Triathlon auch an diesem Wochenende lediglich eine Notbesetzung zur Verfügung. Immerhin standen mit Willi Wilner und Nils Brüchert-Pastor wenigstens 2 Standardstarter zur Verfügung. Kurzfristig einspringen mußte Marcus Ziemann, der seine geringe Freizeit eigentlich für die intensive Vorbereitung auf den Hawaii-IRONMAN nutzt: "zum Glück hat mich Nils heute hierher mitgenommen, sodass ich wenigstens auf der Fahrt ein Stündchen die Augen zumachen konnte. Ich sag nur Stressjob, Nacht durchgearbeitet. Quasi als Jetlag-Training für Hawaii." Das Quartett komplett machte wiederum der Triathloneinsteiger Christian Kropp, der darüber hinaus durch eine Achillessehnenentzündung in dieser Saison schwer gehandikappt ist. Sein Kommentar nach dem Rennen: "das Schwimmen lief ganz gut. Ich konnte mich an einen Konkurrenten heften und für diesen auf den letzten 100 Metern noch die Führungsarbeit übernehmen. Auch auf der Radstrecke war ich mit dem Bengel beschäftigt. Wir haben uns regelkonform immer wieder gegenseitig überholt. Hat richtig Spass gemacht, aber auf der Laufstrecke musste ich ihn ohne Gegenwehr ziehen lassen, weil meine Achillessehnen ab dem ersten Metern gezwickt haben." Zu seinem Glück verließ der Castrop-Rauxeler die Wechselzone zeitgleich mit seiner Vereinskameradin Anne Wilner, der Ehefrau von Willi. Ganz der Gentleman, ließ er ihr den Vortritt und heftetet sich an die Fersen, welches ihm bei dem Gegenwind nach dem Wendepunkt einen taktischen Vorteil verschaffte. Als Erster aus dem Quartett erreichte Willi Wilner das Ziel nach 2:13:15 Stunden und sicherte sich somit in der Einzelwertung den 19. Platz. Dieses respektierliche Ergebniss hatte der Lüdinghausener seiner gewohnt hervorragenden Laufform zu verdanken (11. Laufzeit, 42:10 Minuten). Exakt sieben Minuten später erreichte Marcus Ziemann den Hennefer Marktplatz, der zuvor das Radfeld gehörig aufgemischt hatte. In einer Zeit von 1:01:43 Stunden fegte er mit seinem Carbonflitzer derart über die Radstrecke, als wäre das auf den Parcours passende Adjektiv "selektiv" für ihn lediglich ein bedeutungsloses Fremdwort. Dass er bei derartigem Teufelsritt auch noch seine Trinkflasche verlor, hinderte ihn allerdings nicht daran, die drittbeste Radzeit auf Mannschaftskonto zu schreiben. Nils Brüchert-Pastor zeigte über den gesamtem Wettkampf konstante Leistungen. 67. Schwimmzeit, 75. Radzeit und 71. Laufzeit ergaben für den PV-Triathleten nach einer Gesamtzeit von 2:34:57 Stunden den Einzelrang 73. 11 Minuten und 51 Sekunden später "schleifte" Esther-Maria Kropp, die am Wochenende zuvor ihren ersten eigenen Triathlon absolviert hatte, ihren Papa durch den Zielkanal. Dicht gefolgt von seiner Anheizerin Anne Wilner, welche ihn ca. 800 Meter vor dem Ziel nach vorne puschte mit den Worten: "los, quäl Dich, Du Sau!". Die mit der Tempoverschärfung vebundenen Schrittlänge sorgte zwar lediglich marginal für eine Zeitverbesserung, aber auch für ein gutes Gefühl: er hatte alles gegeben. Und was kam bei alledem heraus? Der PV-Triathlon Witten schließt die Saison 2009 nach 5 Wettkämpfen im Mittelfeld der Seniorenliga des NRW-TV ab. Die Platzziffer 223 und die Tagesplatzierung 16 sorgen in der Abschlusstabelle für den versöhnlichen 11. Rang.