Bierey und Dettmar vor großer Kulisse eisenhart und erfolgreich

Die größtmögliche Bühne vor atemberaubender Kulisse: In Zell am See in Österreich fand am Sonntag die Weltmeisterschaft über die Triathlon-Mitteldistanz (Ironman 70.3) statt. Mittendrin: Judith Bierey und Sabine Dettmar vom Triathlon-Team TG Witten, die sich lange im Vorfeld für dieses spektakuläre Rennen qualifiziert hatten.

IMG 0385

Auf diese sportliche Herausforderung hatten sich die beiden Triathletinnen seit Monaten vorbereitet, in Wettkämpfen und im Training immer wieder hart an sich gearbeitet. „Das sollte der Abschluss einer tollen Saison werden“, erklärte Sabine Dettmar. Und für die beiden Ausdauer-Asse lohnte sich die Reise ins Nachbarland. Dettmar landete in ihrer Altersklasse (25-29) auf Rang 54 im Mittelfeld, Bierey (45-49) sogar im vorderen Viertel. Doch bis sie sich endlich im Ziel erschöpft zu Boden fallen lassen konnten, warteten echte Gradmesser auf sie.

Zum Start ging es bei knalliger Sonne und mehr als 30 Grad Celsius in den Zeller See. Die Athletinnen und Athleten wurden in „Wellen“ nacheinander auf die Strecke geschickt – übrigens exakt der Kurs, auf dem sich unter anderem Jan Frodeno im Feld der Profis zum Weltmeister krönte. Die 1,9 km im Wasser hatte Dettmar nach 28:36 Minuten hinter sich gebracht, zwei Minuten später kletterte auch Bierey aus dem See.

Dann folgte der härteste Teil der Prüfung: Die Radstrecke war, für diese Rennen eher ungewöhnlich, mit einem knackigen Anstieg versehen. 1300 Höhenmeter auf 90 Kilometer verteilt, und vor allem der 14 Kilometer lange Anstieg zum Filzensattel mit in der Spitze rund 15 Prozent Steigung kosteten alle Triathleten jede Menge Körner. Die Hitze tat ihr Übriges. „Man musste auf dem Rad schon dafür Sorge tragen, sich gut zu verpflegen und zu kühlen“, sagte Bierey. Nach der langen und gefährlich schnellen Abfahrt kurbelten die beiden in Richtung Wechselzone. Mit im Schnitt mehr als 30 km/h legten sie ein tolles Tempo hin. Bierey war nach 2:55 Stunden zurück, Dettmar benötigte fünf Minuten mehr.

Die Müdigkeit kennzeichnete ab diesem Zeitpunkt alle Starter, doch die Halbmarathon-Strecke mit langgezogenen Anstiegen und zwei knackig-steilen Passagen in jeder der zwei zu absolvierenden Runden zog die letzte Energie aus den Beinen. „Richtig schwer“, urteilte Dettmar. Aber die beiden Wittenerinnen bissen auf die Zähne und kämpften sich voran. Nach 1:57 überquerte Bierey komplett ausgepowert die Ziellinie, Dettmar kämpfte mit größeren und kleineren Problemen und benötigte neun Minuten länger. Ihre Endzeiten von 5:33:27 (Bierey) und 5:42:53 (Dettmar) waren die tollen und mehr als vorzeigbaren Platzierungen wert.

„Das war sportlich ein tolles Highlight und in diesem großen Rahmen mit vielen Tausend Startern ein großartiges Erlebnis“, lautete das Fazit der beiden. „Aber durch die Hitze und die Berge war es auch ein echt harter Wettkampf.“ Ein Rennen eben, in dem die beiden Frauen ihre eiserne Härte einmal mehr unter Beweis stellten.

Im freien Starterfeld am Samstag gingen übrigens Thomas Dettmar (5:05:05 – ein ganz starker Platz 202) und Jan Timo Lischka (5:32:44 – Platz 668) mit Spaß und Erfolg an den Start.

Verfasser: Jürgen Koers