Marcus Ziemann nach hartem Kampf im Ziel des ironman "Los Cabos"/Mexico

2014.03.30 Ziemann Marucs ironman Mexico webWitten lag von Sonntag 30.03. auf Montag 31.03. im tiefen Schlaf als zeitgleich Marcus Ziemann (Foto rechts) vom PV-Triathlon Witten die Finishline des Ironman Los Cabos nach einem harten Rennen überquerte. Der Weltreisende in Sachen Triathlon hatte sich bewußt einen sehr frühen und ebenso speziellen Start in seine Triathlon-Saison gegönnt und war nach Mexico gereist.
Im Hinterkopf seine Top 10 Platzierung beim hochbesetzten Ironman 70.3 Miami im letzten Jahr hatte sich der mehrfache ironman zeitweise ein wenig Hoffnung auf einen Quali-Platz für den legendären Hawaii-ironman im Oktober gemacht. Ein Muskelfaserriss zum Jahreswechsel vereitelte jedoch eine solide Vorbereitung, so dass Marcus Ziemann mit gemischten Gefühlen an die Baja California flog. Auch einige Trainingseinheiten vor Ort trugen weniger zur Beruhigung bei, sorgten eher für noch mehr Respekt. "Ordentlicher Wellengang, Wind, ein sattes Höhenprofil auf der Radstrecke und gnadenlose Hitze versprachen schonmal im wahrsten Sinne des Wortes ein heißes Rennen", so der PV-Athlet.
Rund 1400 Triathleten stiegen um 7 Uhr Ortszeit in den Pazifik, um eines der schwersten Rennen der Ironman-Serie zu aufzunehmen. Dem PVler gelang es jedoch nicht, sich frühzeitig freizuschwimmen und seinen Rhythmus aufzunehmen. Stattdessen fand er sich mitten im Starterfeld wieder und spürte die unter Triathleten gefürchtete "Waschmaschine" mit Tritten und Schlägen der Mitstreiter, verbunden mit dem Verschlucken von größeren Mengen Salzwassers. Acht bis neun Minuten über Plan kletterte Marcus Ziemann nach der 3,8 km langen Schwimmstrecke mit einer Zeit von 1:06 Std. wieder aus dem Wasser und spürte sofort das Salzwasser in seinem Magen. Dennoch wechselte der PVler in der Hoffnung, dass sich das Magenproblem mit ein paar Getränken lösen würde, auf seine Rennmaschine. Drei Radrunden mit insgesamt 2100 Höhenmeter und einer ordentlichen Portion Sonne standen auf dem Programm. Belohnt wurden die Triathleten mit traumhaften Blicken auf die Buchten von Los Cabos.
Auf der ersten Runde deutete alles darauf hin, dass sich der Magen von Marcus Ziemann tatsächlich beruhigen sollte, doch dann verstärketen sich die Magenprobleme wieder: "Ich konnte fast nichts aufnehmen und verlor Minute um Minute. So rettete ich mich schließlich in die zweite Wechselzone und auf die Laufstrecke."
Nach drei Kilometern bei über 35 Grad in der prallen Sonne meldeten sich jedoch Magenkrämpfe. An Laufen war kaum noch zu denken und auch der Gang zur Toilette brachte keine Linderung. "Zu diesem Zeitpunkt stiegen viele Teilnehmer aus, aber ich wollte dieses Rennen unbedingt ins Ziel bringen. Nach 26 Kilometer lösten sich endlich die Krämpfe, ich konnte befreit weiterlaufen und so wurden die letzten 15 Kilometer noch die besten."
Nach 11:50 Stunden bog Marcus Ziemann in den Zielkanal ein und freute sich dieses Mal besonders über die Worte "you are an Ironman".
Mit seiner Zeit und Platz 37 in seiner Altersklasse sowie Gesamtrang 208 nach diesem Rennen zufrieden, zieht Marcus Ziemann mit den Worten "Trotz allem ein einmaliges Erlebis und ein schönes Finish" ein versöhnliches Resümee.