Frank Linde vom PV Triathlon TG Witten debütierte am 10.06.2023 bei der Europameisterschaft im Cross-Triathlon (1,5/36/10km) in Namur (Belgien).
Foto: Frank Linde vom PV Triathlon TG Witten im Ziel beim Cross-Triathlon EM in Namur (Belgien)
Das Motto lautete zu allererst: Dabeisein ist alles!
Mit über 700 internationalen Teilnehmern inkl. den Xterra Elite-u. Weltcup-Athleten begann der Wettkampf mit 1,5km Schwimmen in der Maas, was an dem Tag noch die angenehmste Aufgabe sein sollte.
Bei Temperaturen von über 30 Grad und wenig Schatten fiel der Startschuss erst um 14:30 Uhr am Nachmittag. Statt eines Rolling Starts hat der Veranstalter die Elite-Athleten mit 1 min Vorsprung losgeschickt, ehe die restliche 650 Athleten zusammen ins Wasser starteten. „Es dauerte sicher 300 Meter, bis sich das Feld etwas sortiert hatte und man nicht mehr permanent Arme und Beine rundherum spürte“ berichtet der Athlet nach seiner Rückkehr. Die Wendepunktstrecke mit 750m flussaufwärts und 750m retour flussabwärt absolvierte Frank Linde relativ locker in 25:57 min.
Foto: Frank Linde beim Wasserstart mit weiteren 650 Athleten
Die eigentliche Hitze- und Staubschlacht an dem Tag begann dann mit dem Übergang zur 36km langen Mountainbikestrecke. Zunächst musste dazu aber die Maas über die einspurige und nur Fahrradlenkerbreite Schleuse überquert werden, ehe es über Kopfsteinpflaster 3km hoch zur Citadelle de Namur ging. Dort begann der staubige Rundkurs mit seinen16km, der durch das hügelige und steinige Umland führte und den Teilnehmern alles in puncto Kondition und Fahrtechnik abverlangte. Rund 1.200 Höhenmeter galt es auf der Strecke zu bewältigen, auf deren rasanten Abfahrten große Staubwolken die die Sicht versperrten und das Durchatmen fast unmöglich machten.
Die Wege mit losem Schotter und Sand, gepaart mit vielen Wurzeln und verbockten Stein-Passagen, spülten auch immer mal wieder den ein oder anderen wallonischen Findling ans staubige Tageslicht. Auf der ersten Runde gab es im Fahrerfeld etliche technische Defekte am Wegesrand zu sehen und leider auch einige Athleten, die Bekanntschaft mit Bäumen und Boden gemacht hatten. Rettungseinsätze und Sirenen waren fortan nicht zu überhören. Erst in der 2.Runde legte sich die Hektik und Anspannung im Feld etwas. Mit schwindenden Kräften und gebeutelter Ausdauer ließen es viele nun etwas ruhiger angehen. Frank Linde beendete seine MTB-Fahrt unfallfrei nach knapp 2:15h.
Foto: Frank Linde auf der MTB-Crosstrecke von der Citadelle de Namur
10km-Crosslauf zum Abschluss
Aller guten Dinge sind bekanntlich 3 beim „Tri“-athlon: Also ging es für Frank Linde zum Abschluss auf den 10 km Crosslauf mit rund 400 Höhenmetern. Die Sonne schien nicht mehr so unerbittlich und in den Gassen und Tunnelanlagen rund um die Citadelle hatte es sich etwas abgekühlt. Der anspruchsvolle MTB-Kurs hatte bei den allermeisten Teilnehmern deutliche Spuren in den Beinen hinterlassen, sodass kraftvolles Laufen anders aussah. Durchhalten und ankommen war für viele das Ziel. Die steilen Auf- und Abstiege erforderten volle Konzentration. Etliche lange Kopfsteinpflasterpassagen und die schier endlosen Anstiege auf wechselndem Untergrund waren als finale Herausforderung einer Europameisterschaft würdig. Egal ob Elite-Athlet oder Age-Grouper, alle musste die steinige Stecke meistern.
Für Frank Linde wird es ein unvergessenes Erlebnis bleiben, mit drin in der eindrucksvoller Kulisse dabei gewesen sein. „Die Hitze hätte nicht unbedingt sein müssen und auch Staub und Steine brauche ich auch erstmal keine mehr“ so der Triathlet. Unversehrt und einer Zeit von 3:49:12h blieb Frank Linde zudem unter der eigenen Zielmarke von vier Stunden und erreichte damit Platz 14 von 68 in seiner Altersklasse M50 und landete insgesamt auf den 283. Platz von 700 in der Gesamtwertung von Age-Grouper und Profistarter.