Manuela Close löst Ticket für Hawaii

Deutlich kälter die Bedingungen für Manuela Close. Die Athletin vom PV-Triathlon Wtten musste in der 16 Grad kalten Ostsee beim Kopenhagen-Ironman über 3,8 km schwimmen, um die erste Voraussetzung für ein Ticket beim weltberühmten ironman auf Hawaii zu erfüllen. Ernstzunehmende Konkurrenz ging nur von zwei weiteren Frauen aus, die die Wittenerin vor allem auf der Radstrecke in Gefahr bringen konnten.
Close ManuelaGleich zu Beginn ereilte sie eine Zeitstrafe von vier Minuten - zeitlich wie mental baute sich gleich ein enormer Druck auf. Manuela Close schwamm 'Vollgas' los und fand sich auch schnell in der Führgruppe wieder. Dann wirkte sich das kalte Wasser in Form von ersten Krämpfen in den Beinen aus. Zudem schwamm ihre Gruppe in die Altersklasse 50+ hinein, die vor den Frauen gestartet war, so dass die PVlerin eine gute Schwimmzeit abschreiben konnte. Dennoch erreichte die PVlerin nach guten 1:01:44 Std. wieder das Ufer.
Mit einem Zeitpolster von geschätzten 20 bis 25 Minuten ging es auf die Radstrecke und auch nach 20 km verließ das Gefühl der Taubheit wieder die Zehen. Im Gegenzug erhöhte sich jedoch nicht der Druck auf das Pedal: "Der Blick auf die Wattanzeige bestätigte, ich hatte heute keine Beine zum Radfahren, ich lag immer 10 - 15 Watt unter meinem Leistungsniveau." . Nach 80 km hieß es zudem die Penalty Box anzufahren, um die 4 Minuten Zeitstrafe abzusitzen. Bei Kilometer 120 passierte es, Joan Stepler (USA) überholte die führende PVlerin, die sich somit an 2. Position und damit immer noch auf Hawaii-Kurs wähnte. "Damit konnte ich leben."
Auch 180 Radkilometer hatten mal ein Ende, der Uhrzeiger hatte die Sechsstundenmarke noch nicht überschritten, als Manuela Close den Marathon in Angriff nahm.
Kurz vor einem Wendepunkt kam ihr die Amerikanerin entgegen - mit schleppenden Schritten. Ihre mitgereisten Helfer schrien ihr entgegen, dass die Amerikanerin keine vier Minuten Vorsprung hätte und schlecht aussehen würde, allerdings auch noch eine weitere Triathletin aus ihrer Altersklasse vor ihr liegen würde. "Genau die Worte, die mir schnelle Beine machten. Beflügelt konnte ich Kilometer um Kilometer konstant laufen und die Amerikanerin schließlich überholen." Ihre Mitkonkurrentin Yvonne Most lag zwar noch vor ihr, hatte aber bereits ihr Hawaii-Ticket in Frankfurt gelöst.
Trotz Muskelkrämpfen und dreier Stopps in der letzten Laufrunde, um die Krämpfe rauszudrücken, konnte Manuela Close den 2. Platz halten und überglücklich ins Ziel laufen. Den Marathon hatte die PVlerin in 4:06:39 Std. absolviert und mit einer Zeit von 11:13:47 Std. gefinisht. "Die 3 Worte 'anything is possible' waren Realität geworden. Trotz Zeitstrafe, Wind, Regen und Kälte habe ich mein bisher bestes und schnellstes Rennen gehabt. Ich habe mein persönliches Ziel mit der Hawaii-Quali erreicht und werde am 11. Oktober 2014 Kailuah Kona mit den weltbesten Agegroupern um eine Platzierung wetteifern."