Ingelore Köster (79), die einst die Kinderschwimmkurse beim PV Triathlon TG Witten aufgebaut und bis vor wenigen Jahren geleitet hat sowie bis heute Übungsleiterin von Nordic-Walking und AquaFitness-Kursen bei uns im Verein ist, absolvierte im Mai 2025 zusammen mit Andrea Halbe (56) in fünf Etappen den Jakobsweg Camino del Norte im Norden Spaniens. Mit dem Rucksack führte der über 100km lange Weg mit mehr als 1.000 Höhenmetern die beiden im Norden Spaniens von Bilbao im Baskenland die Küste entlang bis nach Santander.
Ingelore Köster und Andrea Halbe auf dem Jakobsweg Camino del Norte
Schon im Januar hatten die beiden damit begonnen ihre Reise zu planen und die Flüge sowie die Unterkünfte für die fünf Etappen zu buchen.
Am Dienstag, dem 6. Mai begann dann das Abenteuer. Mit der S-Bahn ging es von Witten nach Düsseldorf, um von dort den Flieger nach Bilbao zu nehmen. Dort angekommen, blieben sie erstmal für zwei Nächte, denn die pulsierende Hauptstadt des Baskenlandes sollte auch ausgiebig erkundet werden. Mit einem Stadtbummel durch die interessante Altstadt, dem Besuch der Markthalle und das Guggenheim-Museum kamen die ersten 27km zusammen.
1. Etappe:
Am 8. Mai startete dann die eigentliche Wandertour mit 8 kg Gepäck auf dem Rücken. Das erste Etappenziel an Tag 1 war Povena, welches nach in 7 Stunden und 23,5 km geschafft war.
2. Etappe:
Von Povena ging es weiter nach Castro Urdiales. 22 km mit 300 HM im Regen. Leider hatte Ingelore ihre Regenjacke in der Unterkunft in Bilbao im Kleiderschrank hängen lassen und ein dünner Regenponcho half nur wenig. In Castro Urdiales gegen Mittag angekommen ging es am Nachmittag, als es wieder heller wurde, nochmal los die wunderschöne Altstadt und den Hafen. So kamen an dem Tag nochmals 14 km hinzu.
3. Etappe:
Von Castro Urdiales nach Laredo. 25 km mit 500 HM bei Gewitter und Starkregen. Hier erlebten wir die wilde Schönheit der Katabrischen Küste hautnah. Der schmale steile Weg über den Berg wurde so felsig und matschig, dass Andrea sogar den Rucksack von Ingelore mit übernahm. Müde, nass und hungrig in der eigentlich gebuchten Unterkunft in einem Bungalow hoch oben über Laredo angekommen, entpuppte sich diese als einzigartige Katastrophe, sodass kurzentschlossen die beiden umbuchten und in einem netten Hotel landeten. Nach einer warmen Dusche ging es in ein spanisches Lokal. Dort entspannten die beiden erstmal und tranken ein kühles Bierchen und trafen erneut den netten jungen Pilger aus Berliner von Mittag.
4. Etappe:
Von Laredo nach Ajo. 30 km im Regen entlang der Haptstraße N 647 auf Asphalt - nicht schön. Also Kopf runter und marschieren. In Ajo hatte das Duo dann die beste Unterkunft der gesamten Tour. Hier wäre Ingelore gern länger geblieben, aber eine Etappe war noch zu absolvieren.
5. und letzte Etappe:
Endlich kein Regen. Im trocken führte der Weg zunächst 5 km an der Hauptstraße lang, ehe diese bis nach Somo entlang der Küste führte. Ein Boot brachte sie dann zusammen mit weiteren Pilger rüber nach Santander – der Hauptstadt von Kantabrien. 17,5 km mit Rucksack und danach noch 12,5 km durch Santander gebummelt war die Tagesbilanz der letzten Etappe. Besonders sehenswert in Santander: Die Kathedrale und der Palast Palacio de la Magdalena.
In Santander blieben die beiden Pilgerinnen dann noch zwei Nächte in einem Zimmer in der Wohnung einer älteren Dame im 8. Stock, von der sie sogar in ihre kleine Küche zum Essen eingeladen wurden.
„Wandern ist wunderbar“ berichtet Ingelore Köster nach ihrer Rückkehr. „Nur sollte man es bei höchstens 20 km pro Tag belassen, aber irgendwie kamen wir jeden Tag auf rund 30 km“ scherzt Ingelore.
Nächstes Ziel im Herbst schon geplant!
Ziel eines jeden Pilger, der den Jakobsweg geht, ist es natürlich in Santiago de Compostela anzukommen. Die Pilgermesse mit Segen bleibt unvergessen.
Also geht es Herbst auf weitere Etappen bis nach Santiago.
Von Santillana del Mar, das „schönste Dorf Spaniens“ über Llanes, Gijon, Ribadeo und Miraz soll dann Santiago de Compostela das Ziel sein.