Die Berliner Mauer als Symbol für die Trennung Deutschlands und - mit einem begrenzten Haltbarkeitsdatum von 28 Jahren – längst Teil der deutschen Geschichte. Um das Gedenken an dieses Bauwerk und der mit der Mauer verknüpften Leid und Trauer aufrecht zu erhalten, findet neben vielen anderen Aktionen in jedem Jahr der Lauf "100 Meilen von Berlin" statt. Gelaufen wird sprichwörtlich auf den Spuren der deutschen Geschichte über den 100 Meilen - entsprechend 161 Kilometer - langen ehemaligen Grenzverlauf, auf dem die ehemalige Berliner Mauer einmal stand.
Fester Bestandteil der Laufveranstaltung, die in diesem Jahr seine sechste Auflage erlebte, ist das Gedenken an einem der Männer oder Frauen, die beim Grenzübertritt den Tod fanden. In diesem Jahr wurde an die 1962 auf der Flucht erschossene Sprit Schmiel erinnert. Gänsehaut-Moment für die rund 390 Teilnehmer, als jeder der Läufer/innen am Mahnmal von Sprit Schmiel eine Rose ablegte.
Wie im letzten Jahr mit Anke Libuda war der PV-Triathlon Witten auch in diesem Jahr, dieses Mal mit Andreas Giersberg, im Teilnehmerfeld vertreten.
Nach dem frühen Start um 6 Uhr führte der Weg bei Nebel und Nieselregen in den Grüngürtel von Berlin, weiter auf einer abwechslungsreichen Strecke durch Wälder und Wiesen entlang der Havel und dem Wannsee Richtung Potsdam. Andreas Giersberg war überrascht, dass auch heute noch der ehemalige Verlauf von Mauer und Sperrstreifen recht gut zu erkennen ist. Wenn auch der Weg vom Süden Berlins aus über lange Geraden parallel zur Autobahn zu einer kleinen Motivationsdelle bei dem erfahrenen Ultraläufer vom PV führte, 'lief es' trotz des kühlen Wetters für den PVler insgesamt besser als gedacht. Beigetragen hatten da auch die für die Teilnehmer/innen alle sechs bis sieben Kilometer eingerichteten Verpflegungsstände, „die keine Wünsche offen ließen“.
Andreas Giersberg wollte nur auf Ankommen laufen und fühlte sich bis zur Kilometermarke von 130 im grünen Bereich. Auf den letzten 30 km jedoch wurden seine Schritte zunehmend unrund und auch wenn die letzten 10 km – mittlerweile war es tiefe Nacht in Berlin - eher einem Wandern als Laufen glichen, schaffte der Wittener PV-Läufer entlang der East Side Gallery und durch einige Vergüngsviertel bis ins Ziel. „War schon lustig, wie ungläubig mich einige Nachtschwärmer angeschaut haben“, erinnert sich der Pvler schmunzelnd.
Gegen 4 Uhr in der Nacht kam die langersehnte Ziellinie für Andreas Giersberg endlich in Sicht. Sichtlich geschafft, aber glücklich, erreichte der PVler nach 21:51 Stunden das Ziel. „Alles in allem aber ein sehr schöner Lauf, den ich überglücklich mit einer nie erwarteten oder erträumten Zeit beendet habe - da waren die Qualen schnell vergessen“, so sein Fazit. Für die Statistik: Andreas Giersberg kam als gesamt 89. auf den 17. Platz in seiner Altersklasse M50.