Oliver Schoiber läuft 24 Stunden in Bernau
Bernau bei Berlin hieß das Reiseziel von Oliver Schoiber, das er 24 Stunden im Lauf genießen wollte. "Die Nervosität stieg in den letzten Tagen vor der Veranstaltung - hatte ich mir zuviel vorgenommen? Ich sollte es herausfinden", erinnert sich der Extremläufer des PV-Triathlon Witten, den das Lampenfieber trotz mehrerer 100 km-Läufe und einem 24 Stunden-Lauf immer wieder packt. Oliver Schoiber hatte sich herausfordernde Ziele gesetzt: "Vorausgesetzt ich halte die Nacht durch, waren 180 Kilometer “Pflicht”, 200 Kilometer optimal und alles darüber hinaus geheime Wunschvorstellung. Meine Ziel hatte ich für mich gehalten, um mich nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Fest stand, dass ich sehr kontroliert laufen wollte." Soweit das Vorhaben. Nach dem Startschuss warf der PVler aber erstmal alle guten Vorsätze über Bord lief gefühltes Marathontempo. Nach den ersten beiden Runden hatte sich der Wittener Ausdauerläufer mit österreichischen Wurzeln jedoch wieder im Griff und lief durchschnittlich einen 6er-Schnitt über die durchaus anspruchsvolle Strecke mit der einen oder anderen Steigung. "Über die Strecke summierten sich die Höhenmeter sicherlich auf weit über 2000", rechnet Oliver Schoiber nach. Nach vier Stunden und 40 km führte er sogar zeitweise die Wertung an, wohl wissend, dass der Lauf noch weitere 20 Stunden dauerte. Das nächste Etappenziel war nach 10 Stunden erreicht: 100 km standen zu Buche, die Uhr zeigte 00:30 Uhr und ab da war dann erstmal "Schicht im Schacht. Aus dem Laufen wurde Gehen, trotzdem dachte ich keine Sekunde ans Aufgeben, gönnte mir aber eine kurze Schlafpause von zweieinhalb Stunden. Die Beine waren nach dem Aufwachen gut, der Magen - er hatte sich beruhigt. Eincremen, Schuhe anziehen und wieder auf die Laufstrecke." Um 4 Uhr kamen die Lebensgeister wieder zurück: Oliver Schoiber zwar den geplanten Schnitt nicht mehr laufen, aber kam voran, jeder Kilometer wurde eingesammelt. Im Gesamtklassement, das zu diesem Zeitpunkt keine Rolle mehr spielte, lag der PVler zu diesem Zeitpunkt auf Platz 5 mit 11 km Vorsprung auf den nächsten Läufer. "Meine Gedanken kreisten um das Mindestziel, die 180 Kilometer. Ich versuchte zumindest dieses Ziel zu erreichen. Kurz zusammengefasst, es hat nicht ganz geklappt, bei Kilometer 176 war Schluß, mir fehlten 3 Runden." Oliver Schoiber kann diesem Ergebnis dennoch etwas Gutes abringen: "Heute bin ich froh, daß ich meine Ziele nicht erreicht habe. Bis jetzt lief das Laufjahr hervorragend und ein kleiner Dämpfer zur richtigen Zeit ist ja auch ok. Ich werde sicherlich wieder auftauchen, die Strecke schuldet mir die 200 Kilometermarke"